Internationales

Die FMA Liechtenstein beaufsichtigt einen international stark vernetzten Finanzplatz. Die Kunden und Märkte der liechtensteinischen Finanzintermediäre befinden sich zu einem grossen Teil im Ausland. Die Globalisierung der Finanzmärkte stellt die Aufsichtsbehörden vor grosse Herausforderungen und hat in den letzten Jahren zu einer verstärkten Zusammenarbeit über die nationalen Grenzen hinweg geführt.

 

Europäische Zusammenarbeit

Die internationale Zusammenarbeit der FMA Liechtenstein ist stark geprägt durch die Mitgliedschaft Liechtensteins im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Als EWR-Mitglied ist Liechtenstein verpflichtet, sämtliche Rechtsakte der EU im Bereich der Finanzdienstleistungen in innerstaatliches Recht umzusetzen. Es gelten somit in Liechtenstein grundsätzlich die selben rechtlichen Rahmenbedingungen wie in anderen EU-Ländern. Dadurch geniessen liechtensteinische Finanzinstitute einen direkten Zugang zum EWR-Binnenmarkt. Sie profitieren vom EU-Pass, einem System, das es den Anbietern von Finanzdienstleistungen, die bereits im EWR zugelassen sind, erlaubt, ihre Dienstleistungen ohne weitere Genehmigungsanforderungen auch in den anderen EWR-Staaten anzubieten.

 

Aufgrund der EWR-Mitgliedschaft ist die FMA Liechtenstein auch eng in die Europäische Aufsichtsstruktur einbezogen. Die FMA Liechtenstein hat den Status eines nicht-stimmberechtigten Mitglieds in allen drei Europäischen Finanzaufsichtsbehörden: der Europäischen Bankaufsichtsbehörde (EBA), der Europäischen Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) und der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA).

 

Globale Einbindung der FMA

Die FMA Liechtenstein ist auch Mitglied in den wichtigsten globalen Aufsichtsgremien. Dazu gehören die Internationale Organisation der Wertpapieraufsichtsbehörden (IOSCO), die Internationale Vereinigung der Versicherungsaufsichtsbehörden (IAIS) und der internationale Dachverband der Auf­sichtsbehörden über Einrichtungen der betrieblichen Altersversorgung (IOPS). Die Beziehungen zum Basler Ausschuss für Bankenaufsicht (BCBS) werden insbesondere im Rahmen der alle zwei Jahre stattfindenden internationalen Konferenz der Bankenaufsichtsbehörden (ICBS) gepflegt.

 

Bekämpfung von Geldwäscherei und Terrorismusfinanzierung

Im Bereich der Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung ist die FMA Liechtenstein im Europaratsauschuss MONEYVAL vertreten. Als sogenannter FATF-Style Regional Body überwacht dieses Gremium die Erfüllung der FATF-Standards durch seine Mitgliedsländer. Die Mitgliedsländer sind Nicht-OECD-Länder, die Mitglied des Europarats sind.

 

Bilaterale Zusammenarbeit

Neben der multilateralen Zusammenarbeit in europäischen und globalen Gremien pflegt die FMA auch bilaterale Kontakte mit verschiedenen ausländischen Partnerbehörden. Von besonderer Bedeutung sind in diesem Zusammenhang jene Länder, in denen sich Mutter- oder Tochtergesellschaften liechtensteinischer Finanzinstitute befinden. Die bilaterale Zusammenarbeit ist hier insbesondere für die Ausübung der konsolidierten Aufsicht erforderlich. Die bilateralen Beziehungen zur Schweiz sind auch aufgrund des Währungsvertrages besonders eng.

 

Die aktive Mitarbeit der FMA in aufsichtsrechtlichen Gremien sowie die Pflege bilateraler Kontakte fördert nicht nur die Wirksamkeit der Aufsicht über international tätige Institute und Finanzdienstleister, sondern trägt auch zum internationalen Ansehen des Finanzplatzes Liechtenstein bei. Dies ist eine wesentliche Voraussetzung für den Zugang liechtensteinischer Finanzdienstleister zu ausländischen Märkten.

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