
FMA veröffentlicht Geschäftsbericht 2024
- Die Finanzmarktaufsicht (FMA) Liechtenstein hat den Geschäftsbericht 2024 veröffentlicht.
- Abermals stabil gezeigt hat sich vor dem Hintergrund geopolitischer Entwicklungen der liechtensteinische Finanzsektor.
- Die Entwicklungen in der Finanzmarktregulierung sind weiterhin dynamisch. Das Jahr 2024 war geprägt von der Arbeit an drei grossen Regulierungspaketen: Die Neukonzeption des Finanzmarktrechts im Banken- und Wertpapierfirmensektor sowie die Umsetzung der EU-Verordnungen über Märkte für Kryptowerte (MiCAR) und über die digitale operationale Resilienz im Finanzsektor (DORA).
- In der Aufsicht lag ein besonderer Fokus auf dem internationalen Sanktionswesen. Die Nichteinhaltung ausländischer Sanktionen birgt schwerwiegende Reputationsrisiken.
- Als Unternehmen entwickelt sich die FMA stetig weiter und steigert damit nicht zuletzt die Attraktivität als Arbeitgeberin. Das beweisen zahlreiche Preise.
Stabilität im Finanzsektor…
Im Gegensatz zu den Vorjahren haben sich die Risiken für die globale Finanzstabilität im vergangenen Jahr – insbesondere aufgrund der geldpolitischen Lockerungen und der damit verbundenen Erleichterungen für hoch verschuldete Sektoren – insgesamt leicht abgeschwächt. Dennoch bleiben die Aussichten angespannt, da die Unsicherheit über die künftige Zinsentwicklung sowie neue Handelskonflikte anhaltend hoch ist. Auch die geopolitischen Risiken bleiben hoch und sind durch politische Entwicklungen Anfang des Jahres 2025 schwerer einschätzbar geworden. Abermals stabil gezeigt hat sich vor diesem Hintergrund der liechtensteinische Finanzsektor.
…Dynamik in Regulierung und Aufsicht
Das Jahr 2024 war geprägt von der Arbeit an drei grossen Regulierungspaketen: Am 1. Februar 2025 trat der neue Rechtsrahmen für die Aufsicht über Banken und Wertpapierfirmen in Kraft. Dieser beinhaltet systematische und inhaltliche Neuerungen für Banken und Wertpapierfirmen.
Mit der Verordnung (EU) 2023/1114 über Märkte für Kryptowerte (MiCAR) und der Verordnung (EU) 2022/2554 über die digitale operationale Resilienz im Finanzsektor (DORA) traten per 1. Februar 2025 zwei weitere zentrale Rechtsakte für den liechtensteinischen Finanzsektor in Kraft. Die MiCAR schafft innerhalb des EWR einen harmonisierten Regulierungsrahmen für Kryptowerte und die DORA stärkt die digitale Betriebsstabilität von Finanzinstituten.
In der Aufsicht lag neben den längerfristigen Schwerpunkten wie der Geldwäschereibekämpfung oder Cyberrisiken ein besonderer Fokus auf dem internationalen Sanktionswesen. Die Nichteinhaltung ausländischer Sanktionen birgt schwerwiegende Reputationsrisiken sowie operationelle und rechtliche Risiken für den jeweiligen Beaufsichtigten und alle, die mit diesem in Geschäftsbeziehung stehen.
Im Jahr 2024 gab es neuerlich Sanktionierungen liechtensteinischer Treuhänder und eines verbundenen Vermögensverwaltungsunternehmens. Diese Sanktionierungen sind schädlich für die Reputation des Finanzmarktes Liechtenstein und seiner Marktteilnehmer. Aus diesen Gründen hat die FMA im Berichtsjahr die FMA Mitteilung 2024/2 zum Risikomanagement betreffend ausländisches Sanktionsrecht erlassen. Die FMA verschriftlichte durch die Mitteilung ihre bisherige Auslegung und Kommunikation zum Umgang mit Risiken betreffend ausländische Sanktionen.
Bussen in der Höhe von rund einer Million Franken
Per Ende der Berichtsperiode führte die FMA 34 Verwaltungsverfahren oder Verwaltungsstrafverfahren. Verwaltungsverfahren sind Verfahren zur Durchsetzung der öffentlich-rechtlichen Bestimmungen der Finanzmarktgesetzgebung. Verwaltungsstrafverfahren sind Verfahren durch die FMA zur Sanktionierung von Verstössen gegen strafrechtliche Bestimmungen in der Finanzmarktgesetzgebung. In der Berichtsperiode konnten 84 Verfahren rechtskräftig abgeschlossen werden.
Die FMA verhängte im Berichtszeitraum in 18 Verfahren rechtskräftige Bussen in der Höhe von insgesamt CHF 971 500 und in drei Verfahren noch nicht rechtskräftige Bussen in der Höhe von insgesamt CHF 60 000. Der Betrag kommt der Staatskasse zu Gute.
Arbeitgeberattraktivität vielfach ausgezeichnet
Als Unternehmen entwickelt sich die FMA stetig weiter. Auch die Digitalisierung schreitet weiter voran. Für die FMA war das Going Live des Chatroboters ELI ein grosser Digitalisierungsschritt. Durch den Bot konnten die Supportanfragen um rund ¾ reduziert werden.
Für den Unternehmenserfolg ist die Arbeitgeberattraktivität ein zentraler Faktor. Nur wenn es der FMA gelingt, geeignete Mitarbeitende zu beschäftigen und zu rekrutieren, ist sie in der Lage, ihren gesetzlichen Auftrag weiterhin zu erfüllen. Besonders erfreulich ist deshalb, dass die FMA Anfang 2025 mit dem Label "Friendly Work Space" ausgezeichnet wurde. «Friendly Work Space» ist ein Qualitätssiegel für das systematische betriebliche Gesundheitsmanagement der FMA. Bereits zuvor wurde die FMA als Unternehmen mit weiteren Preisen ausgezeichnet. Der Geschäftsbericht bietet einen Überblick.
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